Denkmalschutz ist Umweltschutz !

Frage:         Warum soll Denkmalschutz Umweltschutz sein?

Antwort:     Weil neue Häuser nicht am Baum wachsen!

Eine seriöse Energiebilanz darf nicht nur die Betriebskosten betrachten! Die Energie, die zur Errichtung und zur Entsorgung der eingesetzten Materialien benötigt wird, muß auch Berücksichtigung finden.


Die meisten meiner denkmalgeschützten Häuser sind in einer Zeit gebaut, in der es weder Strom noch Chemie gab. Sie sind aus Naturstein, Lehm, Holz, Stroh, Schiefer etc. gebaut. Die einzige, verbrauchte Energie sind die Lebensmittel für Handwerker und Nutztiere, selbst das Holz wurde per Hand oder Wasserkraft bearbeitet.
Sollten meine Häuser nicht mehr gebraucht werden, würde nicht viel mehr als ein Erd- und Natursteinhaufen übrig bleiben.
 
Um ein neue
s Haus zu errichten, wird nach meiner groben Berechnung so viel Energie verbraucht, wie ein vergleichbarer Altbau in 50 Jahren verheizt. (Baustoffe werden europaweit zusammengefahren, es wird Erdöl zu Kunststoff und Dämmung verarbeitet, Zement mit hoher Energie hergestellt, Mauersteine gebrannt und Naturstein geschmolzen und zu Dämmung verarbeitet.)

Berücksichtigt man die große Menge an Müll und Umweltgiften, die durch den Bau und Betrieb eines Neubaues anfallen, schreibt ein heute neu gebautes Haus vermutlich erst nach 100 Jahren "schwarze Zahlen" . Vorausgesetzt, das neue Haus erreicht ein Alter von 100 Jahren.
Ich bin kein Zukunfts-Entwicklungsverweigerer! Ich lasse mir aber nicht einreden, das es verkehrt ist, meine Häuser zu pflegen. Meine Devise lautet, die Häuser so lange wie möglich sinnvoll zu nutzen und es mit vertretbaren Mitteln der technischen Entwicklung anzupassen. Ich bin der Meinung, dass beim Hausbau weniger manchmal mehr ist.

Nachsatz: Ich würde mich freuen, wenn mir jemand, falls vorhanden, eine seriöse wissenschaftliche Arbeit zum Energieverbrauch beim Bau und der späteren Entsorgung eines neuen Hauses zur Verfügung stellt.